PEKING, XIAN
21. November 2018
SAPA, HANOI, CATBA
26. Dezember 2018
PEKING, XIAN
21. November 2018
SAPA, HANOI, CATBA
26. Dezember 2018

ZHANGJIAJIE, FENGHUANG, YANGSHUO, KUNMING, HEKOU

Zhangjiajie

Im Hostel in Zhangjiajie gönnten wir uns ein Privates Zimmer. Nichts gegen die Dorms aber von Zeit zu Zeit brauchten wir auch unser eigenes Zimmer. Dabei konnte man sich austoben, das Gepäck ausbreiten und musste nicht täglich um seine herumliegenden Wertsachen bangen. Das Frühstück in unserem Hostel war inkludiert. Für uns gab es ein Spiegelei, eine Banane,Toastbrot mit Butter und Konfitüre sowie den altbekannten Kaffee. Ein guter Start in den Tag.

Avatar Mountains und Tianmen Mountain

Nach Zhangjiajie reist man in der Regel aus genau zwei Gründen. Für den weniger bekannten Tianmen Mountain mit dem Heavens-Door sowie für die weltbekannten Avatar Mountains – auch Flying-Mountains genannt.Letztere kennt man hauptsächlich aus dem Film Avatar. Beide Attraktionen kosteten umgerechnet je CHF 35.— Eintritt, was doch eine ordentliche StangeGeld ist. Da wir aufgrund des verpassten Zuges in Xian nur drei anstatt 4 Tagen hatten, entschieden wir uns am ersten Tag den Tianmen zu besuchen und an den restlichen beiden Tagen die Avatars. Gemäss der Wettervorhersage sollte das Wetteran unserem dritten Tag am besten sein und wir proirisierten die Avatar Mountains.

Als wir also den Tianmen besuchten war das Wetter wie erwartet – regnerisch, kalt und sehr neblig. Die Lage änderte sich über den gesamten Tag hinweg kaum. Der Nebel auf dem Berg passte irgendwie zur Stimmung und zur Kulisse. Wir waren für etwas kältere Tage gerüstet, hatten aber eben nur ein Satz Kleidung für kalte und regnerische Tage dabei. Unsere Regenjacken hielten uns lange trocken und auch die GoreTex Schuhe taten ihren Dienst. Nach einigen Stunden auf dem Bergen, hatten wir alle Pfade abgelaufen und machten uns auf den Weg nach unten. Dabei durchliefen wir eines der grössten, wenn nicht das grösste natürliche Loch in einem Stein überhaupt – The Heavens Door. Auf den Bildern im Internet sah diese Formation überwältigend aus. Da bei uns der Stein in Nebel gepackt war, konnten wir es kaum sehen. Die Umrisse waren knapp zuerkennen aber wirklich gesehen haben wir es leider nicht. Dank der Qualität meiner Kamera, konnte ich ein Foto schiessen, welches die tatsächlichen Umrisse darstellen konnte – trotz des dicken Nebels.

Zurück im Hostel waren wir bemüht unsere Kleider zutrocknen. Da wir eben nur die eine Regenjacke und Wetterfeste Schuhe hatten,waren wir nun froh um unser privates Zimmer. Wir konnten die Heizfunktion der Klimaanlage auf 34 aufdrehen uns unsere Kleider so bestmöglich trocknen.

Am nächsten Tag machten wir uns auf den Weg zu den Avatar Mountains. Ein Local Bus brachte uns zum entsprechenden Eingang. Das Ticket bezahlten wir bar, machten uns mit unseren abfotografierten Mappen auf den Weg nach oben. Auf die Berge konnte man entweder hochlaufen oder mit einem Lift bzw.mit der Seilbahn hochfahren. Die Bahnen kosteten umgerechnet CHF 10.—extra pro Person und Fahrt. Wir entschieden uns für den Fussweg. Der Regen machte uns das Laufen nicht leichter, aber dafür war der Weg nach oben praktisch menschenleer.An sich gut und schön, bis zum Zeitpunkt an dem sich eine Horde wilder Affen auf dem Gehweg befanden.

Hey Monkey!

Die 30 Affen auf dem Weg waren von etwa weiteren 20 Affen auf den Bäumen umgeben. Jetzt wurde es also etwas umständlich. Diese Affen sind bekannt dafür, dass sie den Touristen den Rucksack öffnen (ja, Reisverschlüsse öffnen können sie tatsächlich), die Wertsachen oder andere Gegenstände entwenden und auf nimmer wiedersehen im Wald verschwinden. Im dümmeren Fall Kratzen und Beissen diese auch mal, wenn nichts gefunden wird. Julia hatte bereits einige schlechte Erfahrungen mit den Affen. Ich als Neuling liess mich von Ihrer Angst anstecken. So standen wir da wie angewurzelt, klitschenass im Wald allein auf einem Wanderweg und vor uns eine Horde wilder Affen. Als schliesslich der grösste Affe mit herausgestreckter Brust sich uns näherte drehten wir erstmal um. Wir standen unter ein Vordach eines kleinen Häuschens und diskutierten uns die verschiedenen Vorgehensweisen. Hindurch rennen fiel weg, alle mit Essen zu bestechen kam nicht in Frage. Da kam in mir der Homo-Sapiens hoch und die Idee, mich als Silberrückengorilla zu geben. Diese Option fiel aber aufgrund meiner nicht existierenden Erfahrungen als furchterregender Silberrückengorilla weg. Glücklicherweise kamen zwei Einheimische aus der Richtung der Affen entgegengelaufen.Wir fragen sie, wie wir die Affen auf dem Weg am besten passierten und die Antwort war simpel: You just walk. Ich danke mir schon, dass da noch ein dickes fettes ABER folgen wird. Das aber lautete übersetzt etwa wie folgt: Einfach laufen.Die Affen nicht berühren, nicht in die Augen schauen, weder Brille noch Hut auf dem Kopf tragen, iPhone verstecken, Schmuck verstecken, Rucksäcke schliessen, Verschlüsse verstecken und Rucksäcke vorne tragen… And then just walk. Ah, easy na dann lets go. Mit etwas wackeligen Knien und einem konstant hohem Lauftempo passierten wir die Affen ohne weitere Probleme. Diese wichen uns zwar nicht aus aber griffen uns auch nicht an, sie sassen da, assen war sie gerade fanden und guckten uns beim vorbeigehen zu. Alles Easy, weiter geht’s.

Das Wetter verbesserte sich nur minimal. Immerhin liess der Regen nach. Die Zeit in den Bergen genossen wir. Auch gelangen uns einige gute Erinnerungsfotos darunter auch eines vom Halleluja Mountain – ein Highlight. Am morgen des vierten Tages hiess es für uns Sachen packen, Check-out und mit dem Bus zu unserer nächsten Destination Fenghuang fahren.

Fenghuang

Am Nachmittag und bei Regen in der Phoenix-Stadt angekommen,haben wir unseren Homestay im zweiten Anlauf gefunden. Die Offline-Karte MapsMe hilft uns ungemein beim Suchen und Finden unserer Hostel oder anderen Haltestellen.Die Mappe verzeigt das Ziel zwar oft um einige Meter – meist nicht weiter schlimm- und dennoch sind wir dankbar für dieses Gadget. Fenghuang an sich ist eine alt erhaltene Stadt mit sehr viel Charm. Da wir uns in der touristischen Nebensaison befanden, war in der Stadt nicht viel los. Auch das kalte,regnerische Wetter trug dazu bei, dass alles etwas trist wirkte. Zur Stimmung in der Altstadt passte es jedoch sehr gut. Unsere Erkundungstour hatten wir nach einigen Stunden bereits hinter uns und suchten nach etwas Essbaren, was sich als schwieriger als erwartet herausstellte. Nun gut, nach einem klassischen Reis mit Gemüse Gericht, war für uns das Abenteuer Fenghuang auch bereits durch. Da das Wetter sich schlicht nicht verbesserte, verbrachten wir die restliche Zeit mit sinnlosem herumschlendern und Tee trinken. Unser tägliches Highlight war das Frühstück in der Bäckerei. Das Brot war mit jenem von der Schweiz vergleichbar, also sehr europäisch. Wir mussten aber auch feststellen, dass 90% aller Brote süss anstatt salzig waren – ein kleiner Dämpfer.Wir nutzten die restliche Zeit und buchten unser nächsten Hostel in Yangshuo und informierten uns über die möglichen Aktivitäten während unseres viertätigen Aufenthalts.

Yangshuo

Wie konnte es anders sein, Yangshuo begrüsste uns nach einer neunstündigen Busfahrt am Abend um 21:00 mit Regen. Wir suchten die Bushaltestelle und den entsprechenden Bus, der uns in der Nähe unseres Hotels abladen würde.Dabei mussten wir feststellen, dass die Busse eher nach der Laune der Fahrer und hauptsächlich bei gutem Wetter verkehren. Wir hatten Glück. Der Busfahrer einer anderen Linie hatte vermutlich Dienstschluss und zeigte uns mit Händen und Füssen, wo wir ab Besten hinlaufen sollen, um den letzten Bus seines Kollegen zu erwischen. Und so geschah es, dass aus dem nichts plötzlich ein komplett leerer Bus erschien, uns auflud und durch die halbe Stadt fuhr. Er hielt netterweise so nahe am Hostel wie möglich wo wir schliesslich ausstiegen und die letzten 400m zum Hostel liefen – der Regen lies natürlich nie nach. Einchecken,Gepäcks aufs Zimmer schmeissen – übrigens der kleinste zwei Personen-Schlag,den ich je gesehen habe – und zum Abschluss des Tages das wohlverdiente Bier gönnen. Das Hostel wurde von einem Franzosen und seiner chinesischen Freundin vor zwei Monaten übernommen. Der Franzose war 9 Jahre ununterbrochen auf Reisen und hatte daher gute Erfahrungen wie ein Hostel zu funktionieren hat. Yangshuo ist eine Kleinstadt, welche einen enormen Backpacker Zuwachs geniest. Hotels und Hostels wurden an jeder Ecke gebaut. Die Umgebung mit den Bergen ist eindrücklich und den Besuch auf jeden Fall wert – bei schönem Wetter. Da es an drei von vier Tagen regnete, konnten die meisten geplanten Hikes und Besichtigungen nicht durchgeführt werden, da die Strassen und Wanderwege vom Regen weggespült waren. Ungläubig haben wir uns vergewissert ob dies tatsächlich so war und mussten feststellen, wo ein Weg war fand man oft nur einen Schlammhang – damn! Am letzten Tag setzte der Regen endlich aus. Wir mieteten Fahrräder und erkundeten die Gegend entlang der Ten-Mile-Gallery. Auch die Begehung des Moonhills, einem Berg mit einem riesigen Loch in der Mitte, war möglich. Auf halben Weg, am offiziellen Aussichtspunkt des Moonhills angekommen, wagten wir uns auf den verbotenen Pfad auf die Spitze des Berges mit einer unglaublichen Aussicht. Der Weg nach oben war tatsächlich eine kleine Herausforderung aber egal, die Aussicht war phänomenal.Als sich der Tag dem Ende zuneigte, mussten wir unser Gepäck packen, da wir am Nächsten Tag mit dem Zug nach Kunming fahren würden. Yangshuo war bis Dato die schönste Destination, auch wenn wir lediglich zwei Tage die Umgebung auf uns wirken lassen konnte, aber diese Tage toppten alles.

Kunming & Hekou

Spätabends, etwa um 22:30 in Kunming angekommen, suchten wir wieder einmal den lokalen Bus, der uns in die Nähe unseres Hostel bringen sollte.Ein junger Einheimischer fragte höflich nach, ob er uns helfen soll? Wir wussten welchen Bus wohin nehmen, dankten ihm aber für die höfliche Nachfrage.Raus aus der Bahnstation machten wir uns auf die Suche nach der Haltestelle. Nun,da wo sich die Haltestelle gemäss unserer Mappe befinden sollte stand ein riesen fetter Bagger vor einem noch fetteren Loch in der Strasse. Bei genauerem Hinschauen fiel uns auf, dass der komplette Fahrstreifen fehlte – Scheisse. Ok, MapsMe zeigte uns die nächste Haltestelle etwa 750m weiter westlich an. Wir wollte nun wirklich kein Taxi nehmen und uns die 6-8 Fr. sparen. Der Bus kostete vergleichsweise lediglich 70rp pro Person. So, 750m später fanden wir eine Haltestelletafel mit der Zeitangabe 08:00 – 22:00. Also kein Bussbetrieb nach22:00. Wir waren zu spät. In mir kam ein Flashback von Xian – als wir den Zug verpassten – und so lief ich einfach schnurstracks in Richtung Hostel. Die 3,2km waren mir trotz der 20kg Gepäck egal, da wir uns das Laufen mit dem Gepäck mittlerweile gewohnt waren. Ich wollte einfach ein Bett und Schlaf. Nach 50min. marschieren überkam uns das dumme Gefühl, dass unsere Reception nach 00:00 nicht mehr besetzt sein könnte – doch zum Glück war da tatsächlich ein Nachtwächter,der uns den Zimmerschlüssel überreichte. Kurz Zähneputzen und gute Nacht. Kunming an sich war nach einem Tag erkundet, da es nun wirklich lediglich eine Grossstadt war und uns nur als Zwischendestination nach Vietnam diente. Immerhin konnten wir noch zwei, drei Tage Sonne tanken und durch die Märkte flanieren. Nach einer letzten Partie Billiard in unserem Hostel und nach einer grosszügigen Mahlzeit, kontrollierten wir unsere Pässe sowie das Gepäck mit unserer frischgewaschenen Wäsche, verstauten das Geld und die Kreditkarten in unser diebstalsicheren Bauchtaschen, luden unsere Akkus und begaben in Richtung Busstation. Diesmal kam der Bus auch und fuhr uns zum Bahnhof – wo mir bei einem Kontrollposten aus welchen Gründen auch immer das Taschenmesser abgenommen wurde – und von dort gings zur Grenzstadt Hekou, wo wir zu Fuss über die Grenzbrücke nach Vietnam liefen würden. In Hekou mussten wir noch zwei Stunden warten, bis der Grenzeposten auf der chinesischen Seite pünktlich um 07:00 öffnete. Die Pass- und Gepäckskontrolle bei der Ausreise schien mir intensiver und aufwändiger als die Einreiseprozedur.Nachdem das chinesische- und vietnamesische Visa doppelt und dreifach kontrolliert wurde, kam der chinesische Ausreise stempel auf die Seite 26 schön neben Einreisestempel und damit war das Kapitel China bis auf Weiteres Geschichte. Die Überquerung der Brücke war speziell und auch wenn es nur etwa 250m waren, fühlte es sich an als ob man eine kleine Welt verlassen und auf der anderen Seite eine neue Welt betreten würde. Die Einreise in Vietnam war entspannter.Das Gebäude auf der vietnamesischen Seite der Brücke war schlicht, die Atmosphäre irgendwie locker und die Angestellten trotz der Frühe ziemlich gut gelaunt. Nach dem Med-Check und einer ersten Passkontrolle begrüsste uns der zweite Beamte mit einem herzlichen Xin Chàu, suchte die Seite im Pass mit dem eingeklebten Visa, platzierte den Einreisestempel begleitet vom handgeschriebenen Datum auf der Folgeseite und besiegelte damit unsere Einreise. Da der Scanner für das Gepäck defekt war, konnten wir diese Kontrolle einfach umlaufen und das wars. Vietnam, show me some love!

2 Comments

  1. Alexander Csiki sagt:

    Vielen Dank für die ausergewöhnlichen Beiträge!!! Viel Spass und gute weitere Reise.
    Liebe Grüsse
    Katy &Alex Csiki

    • Oliver sagt:

      Hallo liebe Csikis
      Vielen Dank! Ich freue mich natürlich, wenn die Beiträge gelesen werden!☺️
      Bis jetzt läuft alles prima, wir hoffen es bleibt auch so!

      Beste Grüsse in die Schweiz
      Julia und Oliver aus Kambodscha

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Cookie Consent mit Real Cookie Banner