KOH RONG SAMLOEM – HOMEBASE & DENGUE
23. Mai 2019
BANGKOK, AO NANG, KOH LANTA, KOH PHANGAN, KOH TAO
17. Juni 2019
KOH RONG SAMLOEM – HOMEBASE & DENGUE
23. Mai 2019
BANGKOK, AO NANG, KOH LANTA, KOH PHANGAN, KOH TAO
17. Juni 2019

KOH RONG SAMLOEM – M’PAY BAY – I LOVED YOU!

Well then…

In diesem Blog werde ich versuchen einige einmalige und unvergessliche Momente niederzuschreiben, welche ich auf Koh Rong Samloem M’Pay Bay erleben durfte. Es wird vorerst der letzte Blogeintrag über diese paradiesische Insel sein.

Plankton

Fünf Gehminuten vom Hostel entfernt war Long Beach, unser Hauptstrand. Am Long Beach konnte man sich am Tag bräunen lassen, schwimmen gehen und während den dunklen Nächten die bio-fluoreszierenden Plankton bestaunen. Sobald es dunkel genug war, konnte man ins Wasser laufen, wonach die Bewegungsenergie der Wellen die Plankton zum glimmen brachte (kurz Version). Ich hatte die glühenden Plankton schon in der Halong Bay in Vietnam gesehen, aber hier am Long Beach waren sie anders, viel intensiver und um einiges heller. Das Schwimmen mit den Plankton war jedes Mal ein wunderschönes Erlebnis und für mich unvergesslich.

Blutmond

In der M’Pay Bay habe ich die schönsten Blutmonde gesehen. Der Mond wirkte auf mich immer riesig und die dunkel-orange bis rot leuchtende Farbe war faszinierend! Ein Foto davon zu machen war kaum möglich, da die Bilder niemals der Realität gerecht wurden.

Clearwater Bay

Für mich bis zum heutigen Tag der schönste Strand den ich jemals betreten habe. Weisser Sand, kristallklares Wasser, keine Hotels oder Resorts in der Nähe, kein Massentourismus – Frieden. Ein 20-Minuten Marsch durch den Dschungel hält vermutlich viele Touristen von diesem Paradies ab – zum Glück. Kurz bevor ich die Insel verlassen habe, musste ich dann erfahren, dass die Chinesen den Strandabschnitt gekauft hatten und es somit noch höchstens zwei Jahre unangetastet bleiben wird. Geplant ist natürlich eine überdimensionale Bungalow-Anlage für Chinesen. So ein SCHEISS! Ich werde Clearwater Bay immer als den perfekten Strand in Erinnerung halten.

Hochzeit

Ich werde nie vergessen, wie wir zu einer kambodschanischen Hochzeit eingeladen wurden. Viel Tradition, viel essen, viel trinken. Nebst der traditionellen Musik wurde auch viel sogenanntes Khmer-Tek gespielt. Jeder der schon in Kambodscha war, weiss wovon ich spreche. Khmer-Tek ist ein etwas eintöniger, aber taktvoller Musikstil und in Kambodscha omnipräsent. Nebst dem wenigen Khmer das ich sprach, wurde meist mit Händen, Füssen und Bier kommuniziert. Die Zeremonie war wunderschön und gefestet haben wir bis zum bitteren Ende, bis der Chief, das Dorfoberhaupt, der Musikanlage den Stecker gezogen hat. Was für eine Nacht.

Nachtfischen mit Hiro

Hiro ist ein Japaner und ein wahrer Freund, der mir in meiner schwierigsten Zeit auf der Insel ausgeholfen hat. Hiro war typisch japanisch. Höflich, grosszügig und er hatte eine grosse Leidenschaft – das Fischen! Hiro trug immer Crocs, Badehosen und eine Sonnenbrille – immer! Selbst an der kambodschanischen Hochzeit! Also wirklich immer.

Hiro besass ein eigenes Boot und bot daher Boottrips an. Die Kunden habe ich ihm während meiner Hostel-Managerzeit vermittelt. Daher lud er mich öfters zum Fischen ein. Das Highlight dabei war das Nachtfischen. Wir waren auf der Suche nach fetten Fischen, ja sogar Haien. Gefangen haben wir nur 25-35 cm lange Barsche, Schnapper und so etwas wie Forellen. Hiro meinte die Fische seien zu klein für den Verkauf. Da sei kaum Geld zu verdienen. Darum wetzte er seine japanischen Sushi-Messer und bereitete frisches Sashimi zu. Frischer geht es nicht. Jedes Mal, wenn sich eine Angelrute gebogen und ein Fisch angebissen hatte, wetzte Hiro die Messer und schrie dabei laut Sashimiii! Was für ein Spass. Gefühlte 3 Minuten nachdem der Fisch aus dem Wasser gezogen wurde, war dieser nach japanischer Kunst in mundgerechte Stücke zugeschnitten. Sojasauce und Wasabi gehörte natürlich zu Hiros Grundausstattung und so genossen wir die halbe Nacht durch frisches Sashimi. Arigato gozaimasu Hiro!

Brian

Ein quicklebendiger Holländer namens Brian verdient auch ein Abschnitt in diesem Blog. Brian war die Lebensfreude in Person. Er trug ein Bart, hatte einen fetten Dreadlock am Hinterkopf, trug nie ein Shirt und war immer barfuss unterwegs, wie die meisten von uns auf der Insel ohne Strassen. Brian hatte immer ein offenes Ohr für mich und vermochte mich in meinen letzten Tagen auf der Insel immer aufzumuntern und zu unterhalten. Er war der Besitzer der Bushbar, welche er selbst aufgebaut und in diesem Jahr eröffnet hatte. Irgendwie immer gut gelaunt und für jeden Blödsinn zu haben war er stets ein guter Freund und Ratgeber. Ein Mensch mit Herz und Humor und einem Heineken Tattoo auf seinem Fuss. Hakuna Matata Brian.

Friends and Family

Da gibt es noch unzählige Personen und Tiere, lustige und traurige Geschichten über welche ich gerne geschrieben hätte. Besonders über unsere Hostelhündin Bebek (BBQ), welche ich über alles geliebt habe. Meine Beziehung zu Bebek war intensiv, als wäre es meine Hündin.

Dann Nik und Hydi, bei denen ich immer willkommen war und die immer für ein Bier zu haben waren. Der Besitzer vom Chai Tent, B! Er war für mich einfach zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Travis, der geilste Barkeeper den es überhaupt gibt und dessen bessere Hälfte Kirby. Meine Lieblings Fruit-Lady Erin und der herzlichste und ehrlichste Kambodschaner – Mr. Eang.

Dennoch war es das mit meinen Geschichtserzählungen aus der M’Pay Bay.

7 Jahre

23. April 2019 – der Tag an dem ich mein neues zu Hause verlassen musste – ich werde den Tag niemals vergessen. Meine Homebase. Meine neuen Freunde. Mein sicherer Rückzugsort – und nun der Abschied. Wieso?

Jeder Mensch sollte ein Lebenstraum haben und daran festhalten. Ich hatte ein Lebenstraum. Es war der Grund wieso ich mich überhaupt auf den Weg gemacht habe.

Mein Lebenstraum durfte ich sogar mit einem Menschen teilen. Einem Menschen, mit dem ich mein Leben teilen, mit dem ich bis ans Ende der Welt reisen und bis ans Ende meiner Tage reifen, leiden und lieben wollte. Ein Mensch, der Teil meines Traums war. Wir waren anders, wir waren einzigartig.

Mein Lebenstraum von einem unvergleichbar schönen Ort mit meiner Frau an meiner Seite. Das Erschaffen einer perfekten Oase von Freude, Glück, Freunden, Sonne, Leben, Abenteuer, Reise und Liebe. Eine Umgebung an dem Yin und Yang harmonieren. Ein Ort, an dem sich Arbeit nicht wie Arbeit anfühlt und Wochentage nicht existieren. Ein Ort an dem in ferner Zukunft Familie entstehen kann. Ein Ort der gefunden werden muss – sowohl auf der Karte als auch im Herzen.

Nun aber ist der einzige erfüllte Teil meines Traums nicht mehr da – meine Frau. Diese Situation habe ich nicht kommen sehen. Auf der Reise und somit auf der Suche meines Traums wurde eine Lawine ausgelöst, die meine Wünsche und Hoffnungen vernichtete.

Ich weiss mit Sicherheit, dass ich mir nichts vorzuwerfen habe. Ich war als Partner das, wonach andere lange Zeit suchen. Wir ergänzten uns, ohne langweilig zu sein. Wir waren verrückte Kinder in erwachsenen Körpern, welche sich entschieden, eine Reise durch die weite Welt zu wagen, um Geschichte zu schreiben. Es waren die intensivsten und ereignisreichsten Jahre meines Lebens.

Nun aber der Rückschlag. Eine Situation mit dem ich persönlich hart zu kämpfen habe – mein Lebenstraum ausser Acht gelassen. Die Erinnerungen und Gedanken an jene Tage wecken in mir ein Gefühl, dass mir noch heute das Blut in den Andern gefrieren lässt. Selbst jetzt beim Korrekturlesen bekomme ich Gänsehaut und das in Hanoi bei 36 Grad Aussentemperatur. Ich habe einige Male versucht die Situation, meine Empfindungen und das Handeln in Worte zu fassen – es gelingt mir nicht. Nicht ansatzweise. Vermutlich wird es mir nie gelingen das grosse Ganze zu verstehen. Offenbar ist es auch besser so. Zeit heilt vieles, möglicherweise auch alles – ich bin positiv gestimmt.

Rückblickend bin ich unglaublich stolz auf mich und wie ich mit der Gesamtsituation umgegangen bin. Damit habe ich mir selbst bewiesen, dass ich ein Rückgrat und ein funktionierender moralischer Kompass besitze. Ich kann Probleme, egal wie persönlich und kompliziert diese sind, sachlich und mit aller Würde ausdiskutieren und bewältigen. Die Würde, was für ein starkes Wort! Meine wichtigste Erkenntnis – ich habe Respekt vor Menschen, der Liebe und besonders vor mir selbst. Nach alldem was ich in den 30 Jahren geleistet habe, verspüre ich jetzt das erste Mal Würde und besonders Respekt mir gegenüber. Solch ein würdiges und respektvolles Handeln hätte ich, aber besonders unsere Beziehung verdient.

Da stehe ich nun und habe das erste Mal in meinem Leben Zweifel an meinem Lebenstraum. Alles was ich bisher geleistet, alles was ich aufgegeben und all die Freunde und Familie, die ich hinter mir gelassen habe – alles für einen Traum. War der Einsatz zu hoch? War die Entscheidung richtig?

Meine engsten Freunde und meine Familie waren jene, die mich dazu bewegt haben, an meiner Reise und meinem Traum festzuhalten. Diese unermüdliche Unterstützung hat mich durch die schwierigste Zeit getragen. Auch heute darf ich noch auf jene Unterstützung zählen – vielen lieben Dank!

Ferner wurde mir vor einiger Zeit, eigentlich zum genau richtigen Zeitpunkt, nahegelegt, ich solle der Alchimist von Paulo Coelho lesen. Das Buch war länger auf meiner Liste und so habe ich das eBook runtergeladen und innert Kürze durchgelesen. Für mich ist es mitunter einer der Hauptgründe wieso ich nun immer noch an meinem Lebenstraum festhalte. Hier einige Zitate aus dem Buch:

  • Gebe nicht auf, egal wie schwierig der Weg zu sein scheint
  • Du solltest erst zurückkommen, wenn du gefunden hast, was du suchst
  • Das Verwirklichen von Träumen macht unser Leben lebenswert
  • Bewahre eine positive Sichtweise
  • Was du dir aus tiefstem Herzen wünscht kannst du erreichen

Bis heute habe ich den richtigen Ort noch nicht gefunden. Für mich kein Grund aufzugeben.

Nun stehe ich an einem Punkt, an dem ich das Buch, Der Alchimist, auf mich wirken lasse. Mein Traum werde ich nicht ändern oder aufgeben. Ich will diesen Ort finden, mein perfekter Ort, begleitet von meiner Liebe. Ich will meine Frau jeden Morgen wachküssen und anschliessend den Tag mit einem Lachen beginnen. Den Tag voller Vorfreude auf neue Abenteuer begegnen. Liebe, Zuneigung und Wärme soll meine Frau täglich von mir erfahren dürfen. Ich will ihr das Gefühl von Sicherheit vermitteln, damit sie sich sorglos in den Schlaf fallen lassen kann. Zusammen im Einklang packen wir dann das nächste Kapitel, das nächste Projekt beim Schopf.

Oli, auf zu neuen Abenteuern.

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