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SIQUIJOR UND DAS FREEDIVING

Oliver Pochetti Freedive Siquijor

Durchschnittliche Lesedauer: 17 Minuten

Einleitung

Ich habe mich nach monatelangem Struggle und mangelndem Antrieb nun doch dazu entschieden, meine Reisegeschichten weiter in Form von Blogposts hochzuladen. Zu viele Notizen, Bilder und Gedanken die mich an eine tolle Zeit erinnern. Zeitlich um einiges versetzt, setze ich meine Erzählung also fort. Ich greife mein Abenteuer am Hafen von Dumaguete auf und erzähle euch in diesem Blog von meinen Freediving-Erlebnissen.

Dumaguete nach Siquijor

Am Hafen von Dumaguete angekommen, hatten wir noch zwei Stunden Zeit, bevor wir unsere Fähre betreten konnten. Warten gehört dazu. Die Überfahrt war ruhig. Am späteren Nachmittag erreichen wir Siquijor. Der kleine Hafen war voller Roller-Taxis. Erfahrungsgemäß sind die ersten freien Taxis immer teurer, da ungeduldige Reisende einfach so schnell wie möglich zur Unterkunft wollen, egal was es kostet. Wir hingegen nahmen es gemütlicher. Nachdem sich die Menschenansammlung aufgelöst hatte, fanden wir einen Taxifahrer, der uns zu einem deutlich günstigeren Preis chauffierte. Geduld zahlt sich aus.

Unser erster Halt war das Dive-Center, um uns über das Freedivingangebot zu informieren. Dort trafen wir auf Luca, der gerade die Abschlussbesprechung einer abgeschlossenen Freediveklasse hatte. Die beiden Studenten, offensichtlich erfreut über ihren bestandenen Kurs, motivierten uns, den Kurs unbedingt ebenfalls zu machen. Mich musste niemand überzeugen, ich wollte den Kurs von mir aus unbedingt machen.

Are you available from tomorrow for 3 days?“ Der Kurs sollte also gleich am nächsten Tag beginnen und 3 Tage dauern. „Yes man!“ „Ok, great, I’ll see you tomorrow morning at 08:00. Don’t eat too much breakfast.“ Die Anweisungen waren einfach: Leichtes Frühstück, Wasser zum Mittagessen und dafür ein großes Abendessen.

Romain hatte seine Unterkunft bereits im Voraus gebucht. Ich entschied mich für eine andere Bleibe, daher bezogen wir unterschiedliche Unterkünfte und bereiteten uns mental auf die kommenden Tage vor.

Freediving Ausbildung

Freediving, oder Apnoetauchen, ist das Tauchen ohne Sauerstoffbehälter. Es ist nichts für Unfitte und nicht mit Scuba-Diving vergleichbar. Freediving ist eine ganz andere Liga. Ich wollte die Erfahrung nutzen, um neue Grenzen kennenzulernen und durch den Kurs mehr Sicherheit für andere Wasseraktivitäten wie zum Beispiel Surfen zu erlangen.

Der Kurs war folgendermaßen aufgebaut: Am ersten Tag gab es Theorie und mehrere Übungen im Wasser. Am zweiten Tag standen weitere Theorie und intensive Übungen im Wasser auf dem Programm. Am dritten Tag ging es direkt ins Wasser zur praktischen Prüfung, gefolgt von schriftlichen Prüfungen – ein intensiver Fahrplan. Um das Zertifikat „AIDA 2 Freediver“ zu erhalten, mussten folgende Prüfungen bestanden werden:

– Mindestens 2 Minuten unter Wasser die Luft anhalten.

– Über 40 Meter mit Flossen unter der Wasseroberfläche schwimmen.

– 12 Meter tief tauchen.

– Theoretische Prüfung.

Unser Instruktor

Luca, ein Kanadier mit italienischen Wurzeln, begleitete uns bei allen Übungen und war immer zur Stelle. Er tauchte mit uns immer wieder auf und ab und beobachtete unser Verhalten und Wohlbefinden. Ich vertraute ihm als Vollprofi vollkommen.

Er erzählte uns, dass er lieber in kalten Gewässern taucht, Speerfischen betreibt und auch Eisklettern zu seinen Hobbys zählt. Seine persönlichen Bestmarken liegen bei 90m FIM (an einer Leine runter und rauf ziehen) und 84m Bi-Fin, also aus eigener Kraft nur mit Flossen 84m runter- und wieder auftauchen. Es ist beeindruckend, über 80m in die Tiefe zu tauchen, mit nur einem Atemzug – und natürlich wieder sicher nach oben zu kommen.

Während des Kurses erzählte er uns Fakten, die wir selbst im Kurs nicht erleben würden und die nur für Fortgeschrittene relevant seien. Zum Beispiel, dass der Körper ab einer Tiefe von etwa 30m langsam, aber kontinuierlich in die Tiefe gezogen wird und man sich nicht mehr nach unten arbeiten muss, dafür aber das Auftauchen anfänglich intensiver ist. Es ist klar, dass nur erfahrene Taucher in solchen Tiefen unterwegs sind und von Tauchpartnern begleitet werden.

Aus diesem Grund möchte ich hier einen Haftungsausschluss aussprechen. Freediving ist ein riskanter Sport, der nur von Profis oder in Anwesenheit von Profis ausgeübt werden sollte.

Tag 1 – Grundlagen

Mit leerem Magen und schweizerischer Pünktlichkeit erschienen wir im Camp.

Bereits der erste Theorieblock in Englisch war sehr intensiv. Es war wichtig, zu verstehen, wie man richtig einatmet und wie unser Körper den Sauerstoff nutzt. Wir lernten, wie man den Druck in der Tiefe ausgleicht, was vor und während eines Blackouts (BO) passiert und was es mit der Sauerstoffsättigung und dem Atemreflex auf sich hat.

Ein kurzer Exkurs zum Atemreflex und was ich davon verstanden habe: Der Drang, aus- und wieder einzuatmen, wird als Atemreflex bezeichnet. Auf Englisch nennt man es Contraction. Der Reflex kommt vom Zwerchfell, welches die Lunge nach unten zieht, um sie mit frischem Sauerstoff zu füllen. Ein Überlebensmechanismus. Der erste Reflex tritt lange bevor die Sauerstoffsättigung kritisch wird, ein. Unser Körper spielt zum Glück auf Nummer sicher. Für Freediver ist der Atemreflex ein Indikator für ihre Sauerstoffsättigung – lassen wir es einfachheitshalber dabei. Während eines längeren Tauchgangs hat man normalerweise mehrere Reflexe. Es ist also wichtig zu verstehen, was jeder Reflexe für jeden Einzelnen bedeuten.

Genug Theorie, ab ins Wasser. Wir schnappten uns unsere Neoprenanzüge, Schnorchel, Taucherbrillen und Gewichte und gingen ins offene Meer. Die erste Lektion lautete: Entspannen. Den Herzschlag senken, unnötige Bewegungen vermeiden, das Gedankenkarussell ausschalten. Entspannung, Fokus, Stille.

Prüfung Luftanhalten

Nachdem wir uns mental und körperlich bestmöglich entspannt hatten, ging es zur Lektion Nummer 2: Luft anhalten unter Wasser. Wir standen im hüfttiefen Wasser um die Freedive-Boje herum. Luca schaute uns nochmals an und sagte: „OK guys, this is your first test. You have to keep your head under water for at least 2 minutes. I will guide you. Don’t panic, stay cool, focus, don’t move do much.

Romain begann. Kurz fokussiert und schwups, war sein Kopf unter Wasser. Mit einer Hand an der Boje schwebte der Rest seines Körpers im Wasser. Luca flüsterte: „lift one finger if you are OK“ Romain hob den Finger, alles war gut. Nach knapp 2 Minuten tauchte er wieder auf. Ausatmen, tief einatmen. Richtig, wir atmen zuerst aus, bevor wir einatmen, um überschüssiges Kohlendioxid loszuwerden. Romain atmete ruhig aus und gab mit dem OK-Zeichen Entwarnung. Gut, Romain hat die Prüfung mit knapp 2 Minuten bereits bestanden. „Did you have any contractions?” Fragte Luca. Romain meinte: “Yes I think one at the end.” Oh, Ok. Atemreflex ist also real dachte ich mir.

Mein erster Versuch

Nun zu mir. Es dauerte gefühlt ein oder zwei Minuten, bis ich mental bereit für meinen ersten Versuch war. Ausatmen, phooooo, über den Bauch bis zur Lunge tief Luft holen und abtauchen. Ich fühlte mich tiefenentspannt. Einige Erinnerungen an meine ersten Tauchversuche als Kind in der Badi kamen mir in den Sinn. Alles friedlich, alles gut. Dann, bam! Der erste unerwartete Atemreflex. Oha! Was für ein unangenehmes Gefühl, so aus dem Nichts und ohne Vorwarnung.

Kurz darauf gleich nochmal. Ich war nicht mehr entspannt. Ich verkrampfte und mein Gehirn arbeitete auf Hochtouren. Volles Kopfkino. Vermutlich verbrauchte ich gerade Unmengen an Sauerstoff. Ich glaubte, meine Grenzen erreicht zu haben, tauchte auf und schaute Luca an. Nach kontrolliertem Ausatmen folgte ein ruckartiges Einatmen, begleitet von ruhigem Ausatmen. Ich gab das OK-Signal an Romain und Luca. Er zeigte mir seine Uhr. 2:45. Yes! Bestanden. Ich war glücklich. Interessante Erfahrung. Jetzt weiß ich, womit ich es zu tun habe.

Happy Thougths – Glückliche Gedanken

Nachdem der Prüfungsdruck abgefallen war, offenbarte uns Luca das Geheimnis der „Happy Thoughts„. Während des Tauchens ist unser Gehirn einer der größten Sauerstoffverbraucher. Wenn wir unsere Gedanken kontrollieren, können wir unseren Tauchgang verlängern. Besonders beim Eintreten des Atemreflexes sollen wir einen Happy Thoughts herbeirufen – ein Gedanke des Glücks. Wenn wir es zulassen, kommen uns schöne Gedanken, wenn wir sie am meisten brauchen. Wir sollen sie nicht erzwingen, sondern zulassen. Diese Gedanken halten uns ruhig und wir können uns dem Tauchen widmen, bevor der nächste Reflex eintritt. Ein bisschen „wuuhuu“ dachte ich mir, aber kann ja nicht schaden. Wenn es funktioniert, umso besser, wenn nicht, auch kein Problem.

Runde 2. Ohne Prüfungsdruck und mit mehr Erfahrung ging es in die zweite Runde. Während Romain bereits unter Wasser war, versuchte ich meinen Herzschlag zu beruhigen. Romain signalisierte die Reflexe mit dem Finger. 2:08 auf der Uhr, noch ein Reflex und noch einer obendrauf. Er tauchte auf. 2:31. „Wow!“ Er verbesserte sich um einige Sekunden und hatte dabei drei volle Kontraktionen. Gute Kontrolle, wenig Bewegung, aber es funktionierte mit den Gedanken noch nicht so gut, sagte Romain.

Mein zweiter Versuch

Nun war ich an der Reihe. Als sehr kompetitiver Mensch wollte ich liefern. 3:00 Minuten wären großartig. Mit dem Schnorchel im Mund tauchte ich mein Gesicht unter Wasser. Ein letzter tiefer Atemzug, Schnorchel raus und los – die Zeit läuft. Ich fühlte mich so entspannt wie seit Jahren nicht mehr. Unter Wasser war es absolut still. Nach kurzer Zeit spürte ich meinen ruhigen Puls. Ich stellte mir einen Herzschlag vor, verwarf das Bild aber schnell, um Energie zu sparen.

Auf dem Weg zurück zur inneren Ruhe setzte der Atemreflex ein. Ein sanfter Schlag auf einen leeren Magen. Alles gut, Oli, du kennst das Gefühl. Ich zeigte Luca jeden Reflex mit einem leichten Heben meines Zeigefingers. Seine Stimme wurde etwas angespannt. „Good Oli, you are doing great. Keep going.“ Ja, ich wollte schließlich auch 3:00 auf der Uhr sehen. Hoppla, der nächste Punch. Easy Oli, nicht zu viel nachdenken. Mein innerer Dialog verstummte. An Lucas Stimme hörte man, dass er aufgeregt war. Spannend.

Der Drang nach Luft wurde immer stärker. Ich schöpfte meine letzten Reserven zusammen, als plötzlich ein glücklicher Gedanke in meinen Kopf schoss. Ein Bild aus meiner Kindheit. Es ist zu persönlich, um es hier zu umschreiben, aber es erwärmt mein Herz. Das war also ein glücklicher Gedanke. Einer der schönsten Gedanken, die ich bewusst vorstellen kann, weil er so viele Emotionen in mir auslöst. Ich war voller Glückshormone.

Meine letzten Reserven waren aufgebraucht. Ich gab den Kampf gegen mein zupfendes Zwerchfell auf und tauchte auf. Nicht hektisch wie beim ersten Mal. Keine Panik in Sicht, aber mit einem deutlichen Bedürfnis nach frischer Luft. Romain schaute mich wachsam an, genauso wie Luca. „Well, we have a new rookie record for this camp, congrats man!“ Ich war immer noch mit dem Atmen beschäftigt. „Ok, nice thank you“ erwiderte ich. Habe ich also gerade einen neuen Rekord für Studenten aufgestellt?  Einige Sekunden später fragte ich erstaunt: „Ehm, well Ok cool. And how long is that?“ Er zeigte auf sein Handgelenk, und ich schaute auf das Display: 4:45. Was?! Come on! That is epic!

Tag 2 – Tauchen und Rettung

Der zweite Tag war genauso intensiv. Wir besprachen in der Theorie Grenzen, den korrekten Druckausgleich, die Rettung aus der Tiefe und die Gefahren von Hyperventilation. Auch der Einsatz des Materials wurde erklärt: Boje, Fahne und Leine zur Orientierung während des Tauchens. Die meiste Zeit verbrachten wir im Meer. Wir schwammen unter der Wasseroberfläche, auf offener See und lernten, wie man richtig, schnell und sicher abtaucht.

Prüfung Tauchen

Nach den einfachen Übungen und Tests ging es nun um das Tauchen in die Tiefe. Mit den richtigen Flossen war es einfacher Tiefe zu erreichen und auch schnell wieder an die Oberfläche zu gelangen. Der Druckausgleich war dabei besonders wichtig. Wir kannten den Druckausgleich bereits vom Scuba-Diving mit Sauerstofftanks. Beim Apnoetauchen steigt und sinkt man jedoch schneller, wodurch die Beherrschung des Druckausgleichs umso wichtiger wird. Romain war definitiv der elegantere Taucher und beherrschte den Druckausgleich besser. Nach den ersten Tauchversuchen hatten Romain und ich bereits die Mindestvorgabe von 12 Metern gemeistert.

Prüfung Rettung

Als nächstes stand die Rettung aus der Tiefe an. Luca gab die Anweisung, dass ich auf 12 Metern abtauchen und etwas Luft aus meiner Lunge lassen sollte. Dies war das Zeichen für Romain, mich zu retten. Ich wartete also geduldig auf 12 Metern, während Romain zuerst abtauchte, um mich mit einem speziellen Griff am Kopf zu packen und zur Oberfläche zu bringen. Ein Kraftakt. Luca war dabei die ganze Zeit neben uns und beobachtete jeden Schritt minuziös.

Dann war ich an der Reihe. Romain tauchte auf 16 Metern ab, was meinen Tauchgang um 8 Meter verlängerte – 4 Meter tiefer und 4 Meter zusätzlich nach oben. Als Romain sich nicht mehr bewegte und seine Arme regungslos waren, wusste ich, dass ich abtauchen sollte. Auf 16 Metern Tiefe drehte ich mich um, packte Romain am Kopf und kickte meine Flossen so kräftig wie möglich. Einen bewegungslosen Körper von der Tiefe an die Oberfläche zu bringen, war körperlich sehr anstrengend. Als wir die Wasseroberfläche erreichten, führten ich die Erste-Hilfe-Maßnahmen gemäß Buch durch – leck mich war das eine Herausforderung.  

Den zweiten Tag beendeten wir mit Spielereien wie dem Unterwasser-Spaziergang. Wir ließen uns mit einem Stein auf den etwa 6 Meter tiefen Grund sinken und gingen dort mit dem Stein umher. Es machte Bock auf mehr.

Ich und Romain trafen uns am Abend, um für die Prüfung am Folgetag zu lernen. Zum Abendessen gab es eine ordentliche Portion gebratener Reis mit Gemüse und Spiegelei. „More Rice, more Power“ wie die Locals hier so schön sagen.

Tag 3 – Abschlussprüfung

Der letzte Tag brach an. Zum Frühstück gab es Wasser mit Zitronensaft, und wir begannen den Tag mit Atemübungen und Yoga. Theoretisch hatten wir alles bestanden, außer der schriftlichen Prüfung. Zu diesem Zeitpunkt wussten wir noch nicht, dass wir praktisch bereits bestanden hatten. Luca wollte uns durch mehr Tauchgänge auch mehr Sicherheit vermitteln. Unser Ziel für heute waren 20 Meter!

Wir begleiteten eine Gruppe von Hobbytauchern hinaus aufs offene Meer. „Where is your gear?“ wurden wir während der Fahrt gefragt, da wir außer Boje, Taucherbrille und Flossen nicht viel dabeihatten. „That’s all we need!“ antwortete Luca mit einem Schmunzeln.

„Oh, ok. And how deep can you guy’s dive?“ fragte man uns. Luca antwortete stellvertretend: „20m, they are still rookies.“ Erstaunte Blicke. Dann wurde gefragt, wie tief Luca selbst tauchen könne. Seine Antwort: „around 80 Meter.“ „What, seriously?“ fragte der Hobbytaucher. „Yeah, crazy right“ erwiderte Luca lächelnd.

Die Sonne schien herrlich, das Meer war etwas unruhig, aber die Stimmung war gut.

Der letzte Tauchgang

Nach einigen erfolgreichen Tauchgängen, ging es zu meinem letzten Tauchgang. Ich wollte meine Bestmarke von 19 Metern übertreffen. Unser Taxiboot war bereits in Sichtweite. Luca gab mir ein kurzes Briefing: „Relax, dive smooth, grab the metal ring at the end of the line, check your watch stay for a few seconds and come back up – you got this.

Entspannt mit dem Kopf unter Wasser und dem Schnorchel im Mund holte ich tief Luft für diesen letzten Tauchgang. Ich atmete zuerst tief mit dem Bauch ein, dann hoch mit der Lunge, genau wie wir es gelernt hatten. Schnorchel raus, eine halbwegs anmutige Tauchbewegung und schon war ich weg.

Der erste Reflex traf mich, bevor ich das Ende der Leine erreichte, etwas früher als erhofft. Als ich unten ankam, löste ich wie besprochen den Karabiner und warf einen Blick auf meine Uhr – 21,3 Meter, nice. Ich genoss die klare Aussicht und die Stille. Ich schaute auch nach oben und realisierte zum ersten Mal, wie viel Wasser und Distanz zwischen mir und der Oberfläche lagen. Als ob das Erlebnis nicht schon kitschig genug wäre, schwamm unweit entfernt eine Schildkröte im offenen Meer. Natürlich.

Ich genoss noch einige Sekunden den Anblick und die Stille, bevor ich mich auf den Weg nach oben machte. Der dritte Atemreflex machte sich bemerkbar. Ich befand mich noch in 18 Metern Tiefe, als mich ein weiterer Happy Thought überraschte. Die Glückshormone halfen mir, sicher und glücklich an die Oberfläche zu steigen. Ohne Probleme und gut gelaunt signalisierte ich, dass es mir gut ging. Was für ein Tauchgang, was für ein Erlebnis.

Zurück im Dive Center füllten wir den schriftlichen Test aus, auf den Romain und ich uns gut vorbereitet hatten. Wir bestanden den Test beide ohne Probleme. Luca war glücklich und wir waren erleichtert, ja sogar überwältigt.

Letzen Tage auf Siquijor

Wir feierten unseren Abschluss und gönnten uns anschließend einige ruhige Tage. Romain verließ die Insel kurz darauf. Ich erkundete die kleine Insel auf einem Roller zusammen mit einigen jüngeren Rucksacktouristen aus meinem Hostel. Die letzten zwei Tage verbrachte ich damit, meine weitere Reise zu planen, gutes Essen zu genießen und den Sonnenuntergang zu geniessen.

Siquijor, es war mir ein Vergnügen. Nächster Halt: Bohol – es geht um die NASA, die Chocolate Hills und Schlangen. Bis zum nächsten Eintrag.

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