SAPA, HANOI, CATBA
26. Dezember 2018KAMPOT, KOH RONG SAMLOEM
14. Januar 2019Ninh Binh
Die Busfahrt nach Ninh Binh war nicht erwähnenswert. Vielleicht lag es daran, dass wir uns lange Busfahrten mittlerweile gewohnt waren. In Ninh Binh City wurden wir im Stadtzentrum ausgeladen. Folglich hiess es wieder einmal – Oli pack dein Verhandlungsgeschick aus, wir brauchen eine Mitfahrgelegenheit zu unserem Hostel. Es gibt immer eine Möglichkeit zu seinem Hostel zu gelangen. Laufen wollten wir die 8km zu unserem Hostel nicht, da der Regen bereits eingesetzt hatte. Das Taxi war uns wie immer zu teuer und ÖVs existieren hier nicht. Ich hörte mich rum, wer alles noch einen Shuttle benötigte. Ein deutsches Pärchen wollte zufälligerweise in dieselbe Richtung fahren wie wir. Sie hatten ein Shuttlebus für zwei Personen gebucht, ohne zu verhandeln – ein Anfängerfehler. Da der Shuttle bereits bestellt war, wollte ich aus der Situation das Beste machen. Ich verhandelte mit der Shuttle-Mutti einen Preis für die restliche Strecke bis zu unserem Hostel aus. Damit meine ich einen Preis unter aller Sau im Vergleich zu jenem Betrag, welches das deutschen Touristen-Duo bezahlte. Fairerweise zahlte ich dem gutgläubigen Pärchen ein Teil an Ihre Fahrt und damit waren beteiligten glücklich.
Ausflüge und Planen
In Ninh Binh regnete es wieder vermehrt. Die regnerischen Tage verbrachten wir im Hostel, tauschten Geschichten mit anderen Backpackern aus und machten uns am Hostel-Pool hinter die Planung der nächsten Destinationen. Am Abend gab es, wie so oft in Vietnam, wieder einemmal Family Dinner mit Happy Water. Ich konnte mich immer noch nicht mit diesem Teufelswasser anfreunden aber es gehört zum guten Ton mit dem Hostelbesitzer anzustossen – immer wieder! Einige Vietnamesen sind sehr trinkfest und die durstigen Backpacker machten jeden Abend zu einem geselligen und lustigen Beisammensein. Und so starteten die Tage oftmals erst nach 09:00 – pünktlich bevor das kostenlose Frühstücksbuffet um 09:30 endete. Am einzigen wirklich schönen Tag, mieteten wir wiedermal einen Roller und erkundeten die Gegend. Rollerfahren in Ninh Binh ist relativ einfach und nicht wirklich gefährlich.
Noch am Vormittag fuhren wir zu einem der To-Do’s in Ninh Binh – eine Bootsfahrt durch die Caves. Für etwa 7$ pro Person, eher viel für vietnamesische Verhältnisse, ruderte eine kleine zärtliche Dame – ich nenne sie Hulky – unsere Gruppe, bestehend aus vier Backpackern, drei Stunden durch die Gewässer und Höhlen. Eine körperliche Spitzenleistung. Hier und da stoppte Hulky an einem Tempel oder einem Aussichtspunkt. Die Höhlen war das eigentliche Highlight! Die Steindecke hing teilweise so tief, dass man mit volleingezogenem Kopf keine Hand mehr zwischen Decke und Schädel halten konnte. Wir mussten uns also zusätzlich nach vorne ducken, um den Kopf nicht anzustossen. Ich frage mich bis heute, wie Hulky unser Bot überhaupt noch rudern und lenken konnte?! Fakt ist, sie manövrierte uns ohne Kratzer durch die Caves – danke Hulky. Am Abend kletterten wir noch auf den Mua-Cave hoch. Ein kleiner Berg gleich um die Ecke unseres Hostels. Die Aussicht war wunderschön und auch das Wetter meinte es plötzlich gut mit uns. Die hügelige Landschaft erinnerte uns sehr stark an Yangshuo, China. Anfangs wollten wir den Sonnenuntergang von der Aussichtsplattform aus geniessen. Da es sich aber bei diesem Aussichtspunkt um einen Touristenmagnet handelt, strömten die Menschen in Scharen nach oben und kannten keine Rücksicht mehr. Für das perfekte Foto wurden sämtlicher Anstand fallen gelassen. Wir hatten überhaupt keine Lust auf dieses unnötige Gedränge und machten uns noch vor Start des Sonnenuntergangs auf den Weg zurück in unser Hostel – dort hiess es wieder Family Dinner ahoi.
Hoi An
Über Hoi An hatten wir bis anhin nur Gutes gehört, dementsprechend gross war unsere Vorfreude. Hoi An war besonders für massgeschneiderte Bekleidung bekannt. Vom Anzug bis zum T-Shirt konnte man sich alles massgenau Zuschneidern lassen. Doch wie konnte es auch anders sein, Hoi An begrüsste uns mit einem massiven Regensturm. Es schüttete aus Eimern. Die Strassen waren hoffnungslos überflutet und wir schafften es noch gerade so in unser Hostel. Dort waren wir dann auch die ersten beide Tage gefangen. Wir konnten zwar die sehenswerte Altstadt erkunden, kehrten daraufhin aber immer platschnass zurück. Wir verlängerten unseren dreitägigen Aufenthalt auf sechs Tage. Das Wetter wurde besser. Unser Hostel organisierte eine Fahrradtour durch Hoi An, mit einem Zwischenstopp bei einem Tempel und einer Familie, welche essbares Reispapier herstellte. Natürlich durften auch wir gleich unser eigenes Reispapier herstellen. Die Fahrradtour war eine willkommene Abwechslung. An einem späteren Tag erkundeten wir Hoi An auch noch auf eigene Faust und fuhren unter anderem zum Strand. Das Meer war sehr rau und der Strand menschenleer. Doch das Feeling von Strand und Meer hob unsere Stimmung ins unermessliche. Wir mochten Hoi An und mussten doch weiterreisen, da unser Visa nur 30 Tage gültig war. Die nächsten Destinationen waren bereits geplant uns so buchten wir uns eine Unterkunft in Da Lat sowie das Busticket für den Nachtbus und verabschiedeten uns vor der lebendigen Stadt Hoi An.
Da Lat
Unsere Hostel buchen wir in neun von zehn Fällen über Hostelworld, eine Plattform, welche die Preise und die Verfügbarkeit aller Hostels in der gesuchten Stadt anzeigt – für uns perfekt. So fanden wir auch das Hostel in Da Lat. Es hatte überdurchschnittlich gute Bewertungen und bis auf die etwas abgesetzte Lage, schien alles perfekt zu sein. Da Lat hatte Charme. Da Lat befand sich auch in den «Bergen» und so war die Luft etwas dünner aber die Temperatur trotzdem angenehm. Die Tage verbrachten wir mit Stadterkundungen, Essen, Marktbesuchen und einer Tagestour mit den anderen Hostelgästen. Die Tagestour war genial. Nebst einigen Wasserfällen besuchten wir eine Reiswein-Brennerei, eine Kaffeeplantage und pflückten reife Passionsfrüchte direkt ab dem Baum – ein perfekter Tag. Am Tag darauf verabredeten wir uns mit zwei neugewonnenen Freunden aus dem Hostel in Ninh Binh auf einen Cocktail und eine Partie Billard. In Asien wird Billard bzw. Pool immer und überall gespielt, so mussten auch wir unser Können etwas aufpolieren. Da Lat hatte wunderschöne, farbige und lebendige Märkte. Schon nur das hindurchschlendern war ein Abenteuer. Nach einem abschliessendem Besuch im botanischen Garten, organisierten wir unseren Transfer nach Mui Ne. Da Lat war sehenswert und die regenfreien Tage taten einfach gut.
Mui Ne
Die Stadt Mui Ne ist bekannt bei den Kitesurfern für die zügige Luft und die hohen Wellen sowie bei den Russen als Ferienparadies. Wir buchten ein Hostel mit einem Restaurant und einem eigenen Pool. Das Meer war zu rau zum entspannen oder baden und in der Stadt gab es an sich nicht viel zu tun, ausser mit einem Quad über die Dünen zu fahren. Wir hatten keine Aktivitäten geplant und genossen einfach mal den Pool, die Sonne und das hervorragende Essen ohne schlechtes Gewissen. Das viele Erkunden, das ständige Reisen und der anhaltende Tatendrang liessen wir einfach mal liegen. Nach einigen feuchtfröhlichen Nächten und entspannten Pooltagen packten wir unsere Sachen für die vorerst letzte Destination vor unserer Ausreise – Ho Chi Minh City.
Ho Chi Minh City
Leck mich am Arsch – Die Strassen von Ho Chi Minh City ehem. Saigon – waren die vollsten Strassen, die ich je gesehen habe. Roller überall wo man hinschaut. Irgendwie Kino pur. Nachdem uns der Nachtbus auf dem Busbahnhof ausgeladen hatte, hiess es wieder mal laufen, diesmal lediglich 1km – easy. In diesem Hostel gönnten wir uns wieder mal ein privates Zimmer. Nach einem köstlichen Abendmahl und meinem neugestochenen Nasenpiercing, informierte uns der Hostel-Rezeptionist über die Tagesauflüge zu den Cu Chi Tunneln. Wir hatten nur einen 24-Stunden Aufenthalt in Saigon und so musste ein halbtätiger Ausflug genügen.
Cu Chi
Wir besuchten also die Tunnel am nächsten Nachmittag, nachdem wir am Vormittag die Stadt erkundeten. Die Tunnel und die dazugehörige Geschichte waren eindrücklich. Das ausgeklügelte System war schlicht genial. Die Einstiegluken waren winzig. Für Touristen und für die Vorführungen wurden diese Einstiege sogar um 25% erweitert. Nachdem der eine oder andere in der Luke stecken blieb, wollte auch ich mal in die Luke steigen und gucken, ob ich da reinpasse und ja, ich hätte gerade so reingepasst. Die Tunnelsysteme sind so beengend, dass sogar ich nach einer gewissen Zeit Platzangst bekommen hätte. Zurück im Hostel organisierte uns der nette Rezeptionist ein privates Taxi zum Busbahnhof. Von dort fuhr uns ein Nachtbus an die kambodschanische Grenze.
Goodbye Vietnam
Als wir den Nachtbus bestiegen wurde uns das erste Mal wirklich bewusst, welche Distanz wir gerade mit Bus und Zug gereist waren. Von Peking quer durch China, anschliessend durch ganz Vietnam und jetzt bis an die kambodschanische Grenze haben wir nur Busse oder Züge genutzt, kein einzigen Flug! Vietnam war warwahnsinnig schön, trotz des Regens. Das Leben ist günstig, die Leute sind nett und das Land ist für Backpacker gemacht. Vielerorts ist der Charme bereits verloren und der Tourismus hat die Oberhand gewonnen aber dennoch findet man hier und da wunderschöne, unberührte Orte. Vietnam, we’ll be back someday!
2 Comments
Wie geng super gschribe! Oli wo ischs Foto vom Nasepiercing? 8)
Merci Dude!
Ja, sueche mau ob da no eis ume isch☺️