Finanzen – Alles rund um das Thema Zahlen auf Reisen

Einleitung

Es gibt mittlerweile unzählige Reiseblogs auch in deutscher Sprache zu finden. Was mir oft fehlt, sind wahre Zahlen und praktische Tipps. Packlisten, Rechner und Anleitungen sind schön und gut, aber Fakten und Erfahrungen sind doch interessanter. In diesem Abschnitt gehe ich auf die Themen Budgetierung für die Reise, Sparen vor der Reise und Zahlungsmodalitäten während der Reise ein.

Was erwartet dich

Rahmenbedingungen

Eine Reise hängt von so vielen unterschiedlichen Faktoren ab:

  • Wie viel Zeit bringst du mit?
  • Welche Destinationen willst du bereisen?
  • Wie hoch ist dein Reisestandard?
  • Wie reiseerfahren bist du?
  • Reist du allein, als Paar oder als Teil einer Reisegruppe?

Siehst du, es gibt viele wichtige Dinge, die dein Budget beeinflussen können. Ich denke, es ist sinnvoll, wenn ich meine eigenen Erfahrungen mit Reisekosten und Finanzierung teile und du entscheidest, was du daraus für deine Planung nutzen möchtest. Wenn du nur eine grobe Idee suchst und den Artikel nicht lesen möchtest, kann ich dir sagen: Eine Langzeit-Backpacking-Reise kostet etwa CHF 16’000 pro Jahr.

Für diejenigen, die mehr Details möchten, können gerne weiterlesen.

Kategorisieren (4+1)

Ich denke, man kann die Reiseausgaben in 4+1 Kategorien einteilen, und natürlich kann man diese je nach Bedarf genauer unterteilen. Die 4 Hauptkategorien und eine Nebenkategorie nenne ich wie folgt:

Hauptkategorien

  1. Reisen / Fortbewegung
  2. Unterkunft
  3. Essen & Trinken
  4. Aktivitäten

Nebenkategorie

  1. Diverses (wie Versicherungen, Kleidung, Friseur, Trinkgeld, Visa, Wäsche, SIM-Karten und Datennutzung, Geldautomatengebühren und Bestechungsgelder)

Ich versuche, die vier Hauptkategorien grob im Gleichgewicht zu halten, also etwa 20-25% meiner Ausgaben pro Hauptkategorie. Die Ausgaben für die Nebenkategorie machen jeweils etwa 10% der Gesamtausgaben aus.

Praxistipp

In verschiedenen Ländern oder Regionen bevorzuge ich unterschiedliche Hauptkategorien. Zum Beispiel habe ich auf den Philippinen meinen Advanced Open Water Tauchschein und meine Freediving-Ausbildung abgeschlossen. Deshalb sah meine Aufteilung folgendermaßen aus:

Aktivitäten 35%, Transport 21%, Unterkunft 18%, Essen 18% und Diverses 8%.

Um möglichst lange reisen zu können, ist bewusstes Reisen wichtig. Das Aufzeichnen meiner Ausgaben hat mir sehr geholfen. Dabei sollte man auch nicht vergessen, sich ab und zu etwas zu gönnen, denn Reisen soll auch Spaß machen.

Budgetieren – Wie viel kostet das Reisen

Ich werde versuchen, vernünftige Eckpfeiler aufzustellen, damit du deine Reisekosten grob abschätzen kannst. Wenn ich von Reisebudget spreche, meine ich das Geld, das tatsächlich für die Reise zur Verfügung steht. Vor der Reise fallen bereits Ausgaben an, wie die Anschaffung von Reiseausrüstung wie Rucksack, Schuhen und Elektronikartikeln. Dazu kommen Impfauffrischungen und die Kosten für Reiseversicherungen. Auch individuelle Fixkosten, die zu Hause weiterlaufen, sind zu berücksichtigen, wie z.B. Abonnements von Spotify, Netflix, möglicherweise Krankenkassenbeiträge und Handyverträge.

Während meiner Reisen habe ich alle Ausgaben genau festgehalten. Anhand dieser Daten kann ich dir also meine Ausgaben aufzeigen.

Südostasien

Länder: Japan, China, Vietnam, Kambodscha, Thailand, Laos, Indonesien, Philippinen.
Die Kosten umfassen alles: Reisen inklusive Flüge, Reiseversicherungen, Essen, Unterkunft, Aktivitäten, Visumgebühren, größere Tattoos, Advanced Open Water Tauchschein, Freediving-Tauchausbildung, sowie Flüge von der Schweiz aus und mehr.

Anzahl Reisetage: 495 Tage
Reisekosten: CHF 17’878
Ergibt Reisekosten pro Jahr: CHF 13’183
Reisekosten pro Tag: CHF 36,12

Australien

Mein Budget für Australien ist möglicherweise nicht repräsentativ, da ich dort zwei Autos gekauft habe. Eins davon diente als Ersatzteilspender, während ich das andere nach einem aufwendigen Umbau weiterverkauft habe. Zudem konnte ich für mehrere Wochen kostenlos bei Freunden übernachten. Zwischendurch bin ich zurück in die Schweiz gereist und nach einer Pause wieder nach Australien geflogen. All diese Faktoren könnten die Kosten verfälschen. Dennoch hier als grober Anhaltspunkt meine Kosten für Australien:

Anzahl Reisetage: 322 Tage
Reisekosten: CHF 16‘281 (Erlöse aus Autoverkauf berücksichtigt)
Reisekosten pro Tag: CHF 50,56

Fiji und USA – um nichts auszuschließen

Mein Aufenthalt in Australien war jeweils sehr kurz, was sich in den erhöhten Tagesausgaben widerspiegelt. Die Kosten umfassen alles: Reisen inklusive Flüge, Reiseversicherungen, Essen, Unterkunft, Aktivitäten, Visumgebühren, neue Kleidung, Tauchen und mehr. An einigen Tagen konnte ich bei meinem Bruder übernachten und mit ihm reisen.

Anzahl Reisetage: 53 Tage
Reisekosten: CHF 4359
Reisekosten pro Tag: CHF 82,26

Zentralamerika

Länder: Mexico, Belize, Guatemala, El Salvador, Nicaragua, Costa Rica, Panama
Mein Budget beinhaltet alles: Reisen inklusive Flüge, Reiseversicherungen, Essen, Unterkunft, Aktivitäten, Visumgebühren, Tauchen sowie die Überfahrt nach Kolumbien über San Blas.

Anzahl Reisetage: 259 Tage
Reisekosten: CHF 11‘459
Reisekosten pro Tag: CHF 44,24

Lediglich Richtwerte

Bitte beachte, dass wir unterschiedlich reisen, verschiedene Interessen haben und unterschiedliche Prioritäten setzen. Hier sind meine Reiseeigenschaften:

  1. Sparfuchs: Ich bin gut darin, die besten Preis-Leistungs-Deals zu finden.
  2. Wenig Alkoholkonsum: Alkohol ist der größte Budgetkiller für mich und ich konsumiere ihn kaum.
  3. Reiseerfahren: Ich habe viel Erfahrung beim Reisen und vermeide kostspielige Fehler.
  4. Belastbarkeit: Ich kann Unannehmlichkeiten wie wiederholte Mahlzeiten, Mehrbettzimmer, lange Fußmärsche mit Gepäck, lange Busfahrten statt Flüge und Verhandlungen überstehen. Zeitdruck ist kein Problem.
  5. Investition in Erlebnisse: Ich spare nicht bei Aktivitäten und Erlebnissen wie Tauchen, Sprachschulen, Surfen, mehrtägigen Ausflügen und dem Besuch von Weltwundern. Diese sind der Hauptgrund für meine Reisen.

Viel Reiseerfahrung: Meine Erfahrung im Reisen wirkt sich positiv auf mein Reisebudget aus.

Alternative Tagesansätze

Als ich mit dem Reisen begann, orientierte ich mich an den folgenden Tagesansätzen (die mit Rücksicht auf die Teuerung angepasst wurden, Stand 2024):

  • Asien: CHF 40.— / Tag
  • Australien: CHF 90.— / Tag
  • Nordamerika: CHF 100.— / Tag
  • Mittel- & Südamerika: CHF 50.— / Tag
  • Afrika: CHF 50.— / Tag (noch keine Erfahrungswerte)

Wenn du planst, für einige Monate zu reisen, kann ich diese Zahlen auch heute noch guten Gewissens vertreten.

Reserven für nach der Reise

Sei bitte nicht so naiv und reise nicht, bis auf deinem Konto keine 10 Franken mehr vorhanden sind. Wenn möglich halte einen Notgroschen in der Schweiz bereit, sei es auf einem Bankkonto oder in Bar, damit du nicht in Versuchung kommst. Ich empfehle dir einen Betrag, der es dir ermöglicht, 2-4 Monate in der Schweiz zu überleben, aber mindestens CHF 6’000.

Sparen – Wie spare ich am besten

Wie kannst du es dir leisten, so lange zu reisen, Oli? Diese Frage begegnet mir oft. Es macht wenig Sinn, hier eine Zauberformel niederzuschreiben, die für jeden gilt. Ich kenne deine Verhältnisse nicht. Ich kenne weder deine Herkunft noch deine Ausgangslage, wie selbstständig du bist, wie viel Geld du ausgibst oder wie lange du reisen möchtest. Wenn es dir wichtig ist, bewusst und kontinuierlich zu sparen, verweise ich dich gerne auf meine Webseite www.solvex.ch. Dort biete ich Dienstleistungen an, um deine Sparziele zu erreichen

Zahlungsmittel – Wie zahle ich auf Reisen

Bei der Wahl der Bank und Debit-/Kreditkarte gibt es zwei Grundsätze: Geld auf mehrere Banken verteilen und mehrere unterschiedliche Karten halten.

Banken

Verteile dein Vermögen auf mehrere Banken. Dadurch kannst du oft von attraktiven Neukundenangeboten Gebrauch machen und dich breiter absichern. Das wird besonders dann entscheidend, wenn du bei der Einwohnerkontrolle abgemeldet bist und sich deine Bank nachträglich entscheidet, dich nicht mehr als Kunden zu bedienen. Spiele hier auf Nummer sicher und verteile dein Vermögen auf mehrere Banken.

Welche Bank ist kulant und geht mir der Zeit?

In meiner Erfahrung sind Neobanken und Onlinebanken flexibler. Großbanken hingegen sind bedeutend konservativer und erlauben es dir oft nicht, ein Bankkonto zu halten, wenn du bei der Einwohnerkontrolle abgemeldet bist

Welche Faktoren spielen eine gewichtige Rolle?

Da ich mittelfristig lediglich mein Geld auf der Bank parkiert habe, keine Hypothek aufnehme und keine bankgebundene Altersvorsorge habe, sind für mich die Bankgebühren bei der Wahl meiner Bank ausschlaggebend. Beim Reisen sind folgende, nach Relevanz geordnete Faktoren wichtig:

  • Zunächst die Kontoführung,
  • Bargeldbezug (sowohl bei der Hausbank als auch bei Bancomat-Anbietern)
  • Die Karte selbst
  • der Zahlungsverkehr (SEPA),
  • Sowie die kostenlose Eröffnung und Saldierung des Kontos
  • Eine kostenlose Banken-App

Idealerweise erhebt deine Bank für keinen der genannten Punkte eine Gebühr. Die Kontoführungsgebühr ist ein entscheidendes Kriterium, und auch der Bargeldbezug im Ausland ist von gewichtiger Bedeutung. Die DKB mit einer Visa Debit-Kreditkarte erfüllt als einzige diese Anforderungen, weshalb sie meine Haupt-Reisekarte ist. Zudem habe ich gute Erfahrungen mit der YUH gemacht. Hier musst du dein Konto lediglich früh genug eröffnen – weit bevor du abreist –, dann erwarten dich auch keine Probleme. Die Postfinanz ist zwar kulant, was die Abmeldung angeht, aber in den meisten Fällen wird dort eine monatliche Kontoführungsgebühr fällig.

Debit-Kreditkarten und Kreditkarten

Debit-Kreditkarten haben die EC-Karten ersetzt und bieten nun die Möglichkeit, Onlinekäufe zu tätigen. Das Guthaben wird direkt von deinem Konto abgebucht. Im Vergleich dazu wird bei Kreditkarten der fällige Betrag einmal monatlich abgebucht. Genau genommen sind Kreditkarten sicherer, da dein Geld bis zum Zahltag nicht abgebucht wird.

Die DKB-Visa-Debitkarte ist seit Jahren meine Reisekarte. Ein herausragendes Merkmal der DKB ist das kostenlose Abheben am Geldautomaten im Ausland. Allein das Einsparen dieser Gebühr macht die DKB zu meiner Lieblingskarte. Von der YUH habe ich eine Maestro-Debit-Kreditkarte, mit der ich durch die beiden größten Kartenanbieter Visa und Mastercard abgesichert bin.

Ich empfehle dir zusätzlich noch eine vollwertige Kreditkarte zu besorgen, besonders wichtig für die Automiete. Auf der Kreditkarte kann ein Betrag als Garantie reserviert werden. Bei einer Debitkarte wäre das theoretisch auch möglich, jedoch verweigern die meisten Autovermieter eine Debitkarte als Sicherheit. Es gibt einige kostenlose Kreditkarten auf dem Markt, bei denen die Kartenanschaffung kostenlos ist und keine Jahresgebühr anfällt. Meine Karte der Wahl ist die Swisscard AECS, von der ich eine Visa und Mastercard Kreditkarte (Cashback) besitze. Eine American Express ist ebenfalls enthalten, die ich jedoch nicht aktiv nutze. Die Belastung der Kreditkarte erfolgt bei mir kostenlos via Lastschriftverfahren (LSV), um Verzugsgebühren (Kreditzinsen) zu vermeiden. Wichtig bei der Wahl deiner Karte: Sie muss an eine App gekoppelt sein, die es dir ermöglicht, die Karte jederzeit zu sperren.

Tipps

Hier findest du einige Tipps, die dir das Zahlen auf Reisen erleichtern und unangenehme Überraschungen ersparen können.

  • In Südostasien und Lateinamerika ist Bargeld Trumpf (Cash is King). Du wirst mehr als die Hälfte deiner Zahlungen bar erledigen müssen. Kartenzahlungen sind oft nicht möglich oder nur gegen eine zusätzliche Gebühr von 3-10% des Betrags.
  • Bei der Abhebung erhältst du oft große Scheine, die nicht gerne angenommen werden. Versuche daher bei jeder vernünftigen Gelegenheit deine großen Scheine zu wechseln. Das geht beispielsweise gut in Supermärkten.
  • Ein Trick, der oft funktioniert hat: Gehe in ein Café, eine Bäckerei oder eine Apotheke – und frage vor dem Bestellen, ob sie auf deinen großen Schein Wechselgeld haben. Wiederhole diesen Vorgang, bis du praktisch nur noch kleine Scheine hast.
  • Trage nicht mehr Bargeld als für 1-2 Tage nötig mit dir.
  • Halte immer Notfall-Geld getrennt von deinem restlichen Geld versteckt. Ich empfehle dir mindestens 100 US-Dollar. USD werden in fast jedem Land zum Tausch akzeptiert.
  • Führe deine Karten in zwei unterschiedlichen Rucksäcken. Bewahre den größeren Teil deines Bargeldes an deinem sichersten Ort und einen kleineren Teil an einem anderen Ort auf.
  • Wenn du mit Karte zahlst oder Geld abhebst, wirst du oft gefragt, in welcher Währung die Transaktion erfolgen soll. Wähle immer die Landeswährung (Peso, Yen, Bath etc.)
  • Akzeptiere am Bancomaten niemals den Wechselkurs des Automaten. Lehne diese Option einfach ab oder wähle den Wechselkurs deiner Hausbank falls diese Option möglich ist.
  • Installiere die App deiner Bank auf deinem Smartphone und stelle sicher, dass du deine Karte in der App sperren kannst.

Einige abschließende Worte: Ich verfolge nicht die neuesten Updates aller Angebote sämtlicher Banken. Ich bin jedoch sicher, dass es zukünftig andere Banken mit sehr attraktiven Angeboten geben wird. Für mich funktioniert das Reisen und Zahlen mit den obengenannten Angeboten bestens.

Hier findest du gesammelt die Referenzlinks. Du darfst gerne den Referenzcode verwenden. Die Deals sind in der Regel zeitlich begrenzt. Wer zuerst kommt, malt zuerst. Viel Spaß!

YUH

Die All-in-One-App, mit der du bequem zahlen, sparen und investieren kannst.
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Mein Freundschaftswerbungscode lautet: wsbpa9
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Reisekrankenversicherung

Am besten den Artikel hier nachlesen.

SolveX

Falls du Hilfe beim Sparen brauchst, kann ich dir gerne helfen. Besuche doch SolveX.ch und melde dich bei mir.